Jollenwandern in Friesland  2018

Lange haben wir auf dieses Wochenende gewartet und dann endlich war  es soweit. Wir –das sind der Krefelder Segel-Klub und Freunde des Vereins- waren  mit fast  50 Seglern  nach Akkrum in Friesland unterwegs um dort eine Wanderfahrt mit Polyfalken zu unternehmen.

Einige hatten die Mühe nicht gescheut ihr eigenes Boot wieder auszukranen um diese Wanderfahrt mit dem eigenen Boot mitzumachen. So sind wir eine Gruppe von 16 Booten gewesen.

Jede Crew reiste für sich an. Im Laufe des Fronleichnamsfeiertags kommen immer mehr KSK-Segler dort an.

Der Wetterbericht für dieses Wochenende hörte sich nicht so gut an. Am Donnerstag war es sehr heiß. Gute 30 ° und Sonne ohne Ende. Wir haben alle ganz gut geschwitzt. Dann zogen schwarze Wolken auf. Meine Crew und ich hatten  es noch gut geschafft, das Boot mit der Plane zu schließen und das Zelt aufzubauen. Wir machten  diese Fahrt bereits zum 3. Male mit. Dieses Jahr waren  wir zu dritt auf der Jolle und deshalb hatten wir zusätzlich ein Zelt mitgenommen um etwas mehr Raum zu haben.

Das Gewitter kündigte sich mit starken Böen an, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Schnell noch mal kontrollieren, ob alles gut befestigt war   und ab ins Kaffee. Dort hatten wir den Regenguss dann bei einem Bier und einem Capucino sehr gut über uns ergehen lassen können. Wir waren nicht die einzigen. Andere hatten es nicht so gut. Einige waren noch Lebensmittel einkaufen und wurden im Supermarkt überrascht. Sie mussten somit im Foyer des Supermarktes abwettern.

Zur abendlichen Steuermannsbesprechung war es dann zwar wieder trocken aber auch immer noch sehr stürmisch So wurde beschlossen, die Situation am nächsten Morgen abzuwarten.

In der Nacht hatte es noch einmal geregnet aber der Morgen war trocken und der Wetterbericht versprach sogar Sonne. Er sollte sein Wort halten. Bei Wind aus NE ging es dann auf Vorwindkurs den Kanal hinunter ins Sneeker Meer. Treffpunkt mittags war das Lokal Rufus im Kanal Alde Wei. Von dort ging es weiter über den Skarster Rien ins Tjeukemeer. Hier herrschte wieder ein starker Wind. In den Kanälen spürte  man diese frische Brise nicht so stark. Diejenigen, die nur zu zweit an Bord waren hatten eine gute halbe Stunde gut zu kämpfen. Der Hafen in Echtenerbrug war bereit uns aufzunehmen.

Schnell waren die Zelte aufgebaut und die Boote für die Nacht geschlossen. Dann kümmerte sich jeder ums Abendessen. Teilweise wurde gegrillt, einige gingen aber auch zusammen ins Dorf um in den Restaurants des Ortes leckeren Fisch oder Pizza zu essen.

Am nächsten Tag war der Wettergott nicht mehr so auf unserer Seite. In der Nacht hatte es noch einmal kräftig geregnet und am Morgen wollte die Sonne einfach nicht herauskommen. Also mussten die Zelte erst einmal so nass wie sie waren eingepackt werden. Aber gemäß dem Sprichwort „ schlimmer kann immer“ hat es den ganzen Tag über zumindest nicht mehr geregnet. Wir querten das Tjeukemeer bei immer noch Nördlichem Wind und der Follegasloot brachte uns zum Grutte Brekken. Geradeaus den Kanal ins Brandemar und dann weiter nach Sloten.

Sloten ist ein  ganz alter und reizender Ort. An diesem Wochenende fand hier ein mittelalterlicher Markt statt. Alle Straßen waren mit Stroh ausgelegt und die Bewohner trugen alte Tracht. Man kam sich vor wie im Mittelalter. Dieses Spektakel soll an die Schlacht von Sloten erinnern. 1588 hatten die Spanier vergeblich versucht, die Stadt einzunehmen. In Sloten trafen sich mehrere Handelswege der Hanse.

Nach einer Stärkung ging es weiter ins Slottermeer. Hier mussten wir mehrfach aufkreuzen um über die Le nach Woudsend zu gelangen. Dann noch ein kurzes Stück und wir hatten das Heegermeer erreicht. Der Passantenhafen in Heeg hatte noch Platz für uns und da wir bereits Routine hatten, standen die Zelte in kurzer Zeit und konnten endlich trocknen.

Am nächsten Morgen ging es dann von Heeg nach Hause, d.h. nach Akkrum zurück. Einige von uns mussten am Nachmittag ihr Boot wieder slippen um nach Hause zu fahren. Nicht jeder hatte den Montag noch frei bekommen. Diejenigen, die mehr Zeit hatten, haben sich für die Strecke über Ijlst und Sneek entschieden. Sneek ist ebenfalls eine alte friesische Stadt und es ist sehr aufregend durch die Stadt mit den Jollen unter Motor zu fahren, der Kanal ist stark befahren.

Von Sneek ging es dann durchs Sneeker Meer und den Kanal zurück nach Akkrum. Vor Terherne gönnten wir uns noch ein Bad und ein Picknick in der sogenannten „Maritgrite“ . In der Abenddämmerung liefen wir dann in Akkrum ein.

Alles in allem war es ein sehr schönes langes Segelwochenende und wir waren uns alle einig, dass wir die friesischen Meere nächstes Jahr wieder zusammen besegeln wollen.

An dieser Stelle vielen Dank an die Organisatoren Ralf und Katrin, die uns mit Ihren Kenntnissen des Reviers und der Feinplanung dieses Segelerlebnis ermöglicht haben.

 

Annette K.